Der Bayrische Wald sowie der Oberpfälzer Wald ist reich an Burgen und Schlössern, häufig sind aber nur noch Ruinen oder ehemalige Burgställe vorhanden. Es handelt sich dabei meist um kleine Anlagen die erst im Hochmittelalter, bzw. im Spätmittelalter entstanden sind. Das hat mit der Lage zu tun, der Bayrische Wald und der Nordgau, das heutige Gebiet der Oberpfalz waren nicht erschlossen, erst um die Jahrtausendwende wurde in diesem schwer zugänglichem Gebiet gerodet und gesiedelt. Geistliche sowie weltliche Siedlungsmaßnahmen drangen vor, es wurden neue Herrschaftsgebiete geschaffen, die Grenze zu Böhmen musste gesichert werden. Die Grafen von Bogen, die Markgrafen von Cham sowie die Grafen von Sulzbach teilten sich große Gebiete des heutigen Bayrischen und Oberpfälzer Waldes. Um die Handelswege nach Pilsen oder Prag besser zu überwachen wurden an den Handelsstraßen die oft entlang von Flusstälern laufen zahlreiche Burgen errichtet. Hierbei handelte es sich meist um Ministerialenburgen, Ministerialen waren in Friedenszeiten Verwalter der Burg und die dazugehörigen Besitzungen, Wälder, Wiesen, Felder, Dörfer, sozusagen ein kleiner Herrschaftsbereich. Sie mussten aber auch jederzeit bereit sein Ihrem Herrn mit der Waffe zu dienen, dazu mussten sie für Schlachtrösser, Waffen und Waffenknechte sorgen. Immer wiederkehrende Kampfübungen gehörten deshalb genauso zum Tagesablauf wie das Bestellen der Felder. So entstand ein dichtes Netz von vielen kleinen Burgen und Herrschaften. Im Frühen und Spätem Mittelalter boten diese Burgen ausgezeichnetem Schutz vor Überfällen. Mit aufkommen der Feuerwaffen, besonders die großen Kanonen setzten den Burgmauern enorm zu, wurden viele Burgen verlassen und dem Verfall preisgegeben. Die Herrschaften verlagerten ihre Wohnsitze in die Dörfer, es wurden wohnliche Gebäude erstellt, Schlösser die auch zum Repräsentieren der eigenen Macht besser geeignet waren. Manche Bauherren bauten ihre Burg auch zum Schloss aus, im Kern ist dann aber noch die mittelalterlich Burg enthalten.